24. und 25. Woche Kinderheim

Hallo meine Lieben! ❤

Zuallererst tut es mir mega leid, dass ich mich so lange nicht bei euch gemeldet habe, aber ich war jetzt 2 Wochen plus das Wochenende in der Aldea und hatte deshalb nicht wirklich Zeit, einen Blog zu schreiben. Aufgrund dessen beinhaltet dieser Blog auch gleich meine 24. und meine 25. Woche im Kinderheim.

Am 5. März ging es für mich zurück in die Cabaña. Dort traf ich nicht nur auf die Jungs, sondern auch auf Valeria und Robin. Tom war verreist und kam erst diesen Montag (also am 12. März) zurück in die Aldea. Leider waren auch alle anderen Volos verreist und so waren die ganze Woche auf intensive Gespräche mit meiner lieben Barb und meiner lieben Irene nicht möglich. Ach wie hab ich die Beiden jetzt rückblickend nur vermisst in dieser Woche.

Aber nun zurück zum Montag. Verlief eigentlich ganz entspannt. Highlight des Tages war auf jeden Fall als wir Bananenmilch gemacht haben.

Dienstag verlief ziemlich ähnlich. Da ein Junge kein Buch für ein bestimmtes Schulfach hat, hat er mich darum gebeten, alles vom Buch seines Freundes für ihn in sein Heft abzuschreiben. Zwar richtig langweilig, aber gemacht muss es trotzdem werden. Bin aber trotzdem bis zum heutigen Tag noch nicht fertig damit. Ansonsten haben wir einfach den Tag genossen und ein bisschen im Deposito einer der alten Cabañas gestöbert.

Am Mittwoch den 7. März ging es für mich am Vormittag in die Secundaria. Die Jungs haben mich einen Tag zuvor mehrmals gefragt, ob ich sie nicht am darauffolgenden Tag in die Schule begleiten möchte und natürlich ging ich der Einladung sofort nach. Mittwoch war nämlich kein normaler Schultag, sondern es fand neben vielen Spielen, die von der Abschlussklasse organisiert wurden, auch die Taufe der Erstklässler (also vom Großteil meiner Jungs) statt. Getauft wurden sie mit Wasser, Mehl und einem rohen Ei. Witzig sah es ja schon aus.

Am Nachmittag hieß es dann aber wieder rann an die Hausübungen. Abends wurde wiedermal Bananenmilch gemacht. Diesmal aber mit etwas Erdbeeren.

Am Donnerstag ist bis am Abend nicht wirklich etwas spannendes passiert. Wir haben viel Hausaufgaben gemacht, gespielt und gechillt. Abends entdeckte dann Alejo das Mädchen in sich und musste natürlich sofort den Schulrock einer Chica von der Cabaña C anziehen.

Aber der wirklich spannende Punkt des Tages kam erst, als Sofia (sie ist am Donnerstag von ihrer Reise zurückgekehrt) zu uns in die Cabaña kam und uns sagte, dass in unserer Volocabaña wiederholt eine Fledermaus verweilt. Mit manchen Jungs als Unterstützung an unserer Seite ging es sofort auf Fledermausjagd und so konnte sie auch nach einigen Minuten aus dem Haus befördert werden.

So konnte wir kurz darauf auch friedlich einschlafen. Freitags ging es für mich nämlich schon sehr früh Morgends mit Guisela (dem ältesten Mädchen aus der Cabaña Casaniñas). Wir wurden nämlich gebeten, zum ehemaligen Haus der Jungs in die Stadt zu fahren und dort ein bisschen putzen. Doch als wir dort ankamen wurde uns mitgeteilt, ins Oficina in der Stadt zu kommen, um den Schlüssel abzuholen. Und so begann das Unheil. Wir hatten zwar den fehlenden Schlüssel in unseren Händen doch wir fanden nicht mehr zur Casaniños zurück und standen ziemlich hilflos irgendwo in der Gegend herum. Irgendwann hat mich dann die Gründerin Alalays angerufen, dass sie auf uns wartet und uns die Adresse gegeben, sodass wir ein Taxi nehmen konnten. Schlussendlich sind wir wieder dort angekommen aber mussten im Endeffekt gar nicht wirklich etwas putzen, da die Gründerin viel mehr an unserem Wohlbefinden interessiert war.

Und jetzt kann ich die Stadtjungs sogar sehr gut verstehen, weshalb sie anfangs so gar nicht von der Aldea begeistert waren: Sie hatten alle Ventilatoren in ihren Zimmern.

Abends ging es für mich dann mit 3 meiner Jungs zu einer Schulveranstaltung. Die „Miss Deporte“ also die „Miss Sport“ wurde gewählt. Aber seht selbst.

Danach ging es auch zurück in die Aldea. Da am Weg dorthin ziemlich viele Hunde sehr gebellt hatten und man nie weiß, ob man von einem überfallen wird, hatte ich 2 Leibwächter namens Juan Daniel und Rodrigo.

Zurück in der Aldea gingen wir alle schnell ins Bett, um möglichst fit für das Wochenende zu sein. Funktioniert hat dies bei allen außer mir. Mein Körper hat nach 2 Wochen Kinderheim + Wochenende einfach mal Nein gesagt und so war ich mehr oder weniger den ganzen Samstag im Bett. Nur gegen Abend hab ich mich dann wieder zu den Jungs gesellt. Vor allem habe ich aber die Kunstwerke Jesus begutachtet, denn wenn jemand zeichnen kann, dann er.

Zum Glück ging es mir Sonntag schon wieder deutlich besser und so konnte ich mit den Jungs in die Kirche mitfahren. Positiver Nebeneffekt dabei war, dass ich meine Familie wieder gesehen habe.

Gemacht wurde ansonsten nicht viel am Sonntag. Nur gegen Abend fingen manche Jungs an, mir Gruselgeschichten über das Volohaus zu erzählen, damit ich Angst bekomme, dort alleine zu schlafen. Funktioniert hat es nicht wirklich, denn geschlafen hab ich tief und fest.

Und dann kam endlich der Montag. Und ich konnte endlich meine liebe Barbara wieder in meine Arme schließen. Leider war es für Irene nicht möglich ins Kinderheim zu kommen, da sie in La Paz eine Woche zuvor von einem Straßenhund gebissen worden ist und als Prevention gegen Tollwut jeden Tag zum Arzt gegen musste, um sich impfen zu lassen. Doch da Barb und ich sie unbedingt sehen wollten, sind wir am späten Nachmittag in die Stadt aufgebrochen, um mit Irene ins Kino zu gehen und sie somit auf andere Gedanken zu bringen. Hat gut funktioniert und ich konnte auch mal ein bisschen Abstand zur Aldea gewinnen.

Montag Nachmittag ging es für mich nämlich mit Daniel auf zu seinen Freund, der laut ihm ja nicht so weit weg wohnen würde. Tut er aber doch und so sind wir in der Mittagshitze fast bis nach El Torno gegangen, um dann festzustellen, dass Dani nicht weiß, wo genau das Haus seines Freundes sei.

Dienstag ging es dann mit neuer Energie wieder zurück in die Aldea. Gegen 12 Uhr haben wir die Kleinen von der Primaria abgeholt. Da Barb alleine in ihrer Cabaña Volontärin ist, habe ich sie dahingehend ein bisschen unterstützt. Während sie nämlich bei diversen Elternversammlungen teilgenommen hat, habe ich mich darum gekümmert, dass vor allem Franci ihre Hausaufgaben von der Tafel abschreibt. Leider dauert dieser Prozess bei Franci immer so 1h länger als bei allen anderen Schülern und so sind wir deutlich zu spät zum Mittagessen gekommen. Gegessen haben wir dann aber trotzdem noch bevor Cambridge gekommen ist, um mit den Kindern den Nachmittag zu verbringen.

Am Abend musste ich dann zum Elternabend von David gehen, um mir alle wichtigen Informationen für die nächsten Schulprojekte und Tage anzuhören.

Außerdem unterzog sich unser Volohaus am Dienstag einer kleinen „Anti Moskito und Ungeziffer“ Kur, denn unser ganzes Haus wurde mehr oder weniger ausgeräuchert. Gestunken hat es richtig.

Und dann kam noch dieser Zwischenfall. Ja wir haben ein Fledermausproblem, aber so schlimm wie in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch war es noch nie. Gegen halb 3 nachts wurde ich nämlich von Barb mit der Begründung, dass sich gerade eine Fledermaus in ihren Haare befunden hat, aus dem Schlaf gerissen. Erstaunlicherweise gelassen stand ich auf, packte meine Sachen und ging mit Barb in ein anderes Zimmer. Geschlafen habe ich aber trotzdem nicht mehr wirklich.

Mittwoch ging es dann nach einem etwas langweiligen Panaderiavormittag am Nachmittag mit David und Samuel in die Stadt.

Mit David fuhr ich zum Optiker und Samu hatte derweilen eine Versammlung mit den anderen Jungs, die mit ihm nach Madrid geflogen sind, um über die Reise zu reflektieren. Da David und ich beim Optiker ziemlich schnell fertig waren, waren wir bei dieser Versammlung auch noch dabei und konnten uns die ein oder andere Geschichte der Jungs anhören.

Richtig cool war, dass mich Irene dort besucht hatte und ich mich ganz kurz mit ihr austauschen konnte. Danach gab es noch Hühnchen zum Essen und dann ging es mit Barb, die aufgrund eines portugiesisch Tests auch in der Stadt war, zurück in die Aldea.

Da sowohl Barb als auch ich von dem Zwischenfall mit der Fledermaus noch sehr geschickt waren, entschieden wir uns die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag draußen auf dem Fußballfeld zu verbringen. Gegen 1 Uhr hat es aber so stark geregnet, dass wir wieder zurück ins Volohaus sind.

Donnerstag war für mich persönlich sehr anstrengend. Nachdem der Vormittag und Nachmittag sehr ruhig verlaufen sind (am Nachmittag saß ich mit allen Kindern bei den Ärzten, die bei jedem einen Gesundheitscheck durchgeführt haben), mussten wir Volos Abends die Verantwortung übernehmen, da Hermano Pol zur Versammlung der Secundaria gehen musste. Wir mussten also kochen, schauen dass sich alle duschen, aufräumen und dann ins Bett schicken. Funktioniert hat dies leider alles nicht so wirklich und so bin ich mehr als erschöpft und weinend zu Barbara ins Zimmer gekommen, die mich dann zu beruhigen versucht hat. Dieser Tag bzw. dieser Abend war mir persönlich einfach zu viel und am liebsten wäre es für mich derzeit, nicht mehr zurück in die Aldea fahren zu müssen.

Freitag nach einer erholsamen Nacht ging es dann mehr oder weniger motiviert zurück in die Cabaña. Doch eigentlich war ich nicht viel bei den Jungs, da ich mit einem Mädchen zum Zahnarzt gefahren bin, um ein Röntgenbild ihrer Zähne zu machen. Und danach sind wir auch schon sehr früh zurück in die Stadt gefahren. Zum Glück kommt morgen meine Schwester und einige Freunde hier in Santa Cruz an und so werde ich die nächsten 2 Wochen nicht in die Aldea fahren. Bin ich froh, denn derzeit habe ich gar keine Lust. Dennoch weiß ich, dass ich in 2 Wochen wahrscheinlich wieder bisschen mehr Motivation habe, nachdem mir Carmen erzählt hat, dass sie gestern mit den Jungs beim Abendessen über die ganze Woche und dies das ich geweint habe gesprochen hat. Wie gut dass ich Carmen nicht nur als Educatorin, sondern auch als richtige Freundin gefunden habe.

Bis dahin macht es gut meine Lieben ❤

chau Sarah

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