Gedanken über meine Rückkehr

Es geht bald zurück. Genau genommen setze ich diesen Samstag nach 220 Tagen wieder meine Füße auf österreichischen Boden. Oft wurde ich gefragt, wie es mir damit geht. Um euch allen meine Gedanken ein bisschen näherzubringen, hier dieser kurze aber dafür sehr persönliche Blog.

Am 15. September bin ich hier angekommen und hab mir so gedacht, dass es bestimmt nicht so schwer wird, am 20. April zurück nach Österreich zu fliegen. Da hab ich mich getäuscht. Für mich ist es surreal, am Samstag wieder in Österreich zu sein. Es fühlt sich an, als wäre ich gerade letzten Samstag hier angekommen. Ich hab hier eine neue Familie gefunden, die mich ohne mich zu kennen in ihre Familie aufgenommen haben und immer gesagt haben, dass es nicht wichtig ist, dass ich von Österreich bin, da ich auch so zur Familie gehöre. Sie haben mich überall unterstützt und ich weiß genau, dass ich immer zurückkehren kann und herzlich aufgenommen werde. Und nicht nur dafür bin ich dankbar. Auch für alle kleinen Dinge. Gestern habe ich meiner kleinen Gastschwester Thais meine Latzhose geschenkt, da ich sie sowieso nicht mehr anziehen werden. Und sie hat sich so gefreut. Ihre Augen haben so gestrahlt, das war so schön. Ich weiß jetzt schon, dass für ewig ein Teil meines Herzens bei dieser Familie bleibt. Ja ich habe eine großartige Familie in Österreich, aber ich hab eine genauso großartige Familie in Bolivien und dafür bin ich sehr dankbar! ❤️

Aber nicht nur meine Familie, sondern auch Alalay macht es mir schwer zu gehen. In den letzten Monaten habe ich fast jeden Tag mit den Kids verbracht. Ich habe sie kennengelernt und weiß, wie sie ticken. Sie haben sich an mich gewöhnt und ich denke, dass sowohl ich als auch sie gerne Zeit mit ihnen verbracht haben. Für mich ist es schwer, sie loszulassen. Vor allem ihnen wieder zu zeigen, dass ich in mein „perfektes“ Leben zurückgehe. Deshalb war und ist es für mich ganz wichtig, ihnen das Gefühl zu geben, dass ich auch in Österreich noch an sie denke und immer für sie da sein werde. Und irgendwann werde ich zurückkommen – ganz bestimmt.

Schon klar freue ich mich auf zu Hause, auf meine Familie und auf meine ganzen Freunde. Ich freu mich mit ihnen Zeit zu verbringen und darauf, sie wieder in meine Arme schließen zu können. Ich freu mich echt darauf. Trotzdem wird es schwer für mich. Ich war 7,5 Monate weg und hab mich bestimmt in größerem Ausmaß verändert as alle anderen. Ich hab mich sehr verändert und das ist sehr gut so. Mal sehen wie das back in Österreich wird. Ich glaube, dass immer ein Teil von mir hier in Bolivien bleiben wird und ich bin mir sicher, dass ich weiterhin meine Jungs unterstützen werde – auch wenn ich nicht mehr direkt an deren Seite bin.

Ich denke ich werde aber auch Bolivien als Land sehr vermissen. Diese entspannte und offene Lebensweise, die Märkte, die Vielfalt und Gutmütigkeit. Ja ich werde es sehr vermissen.

We see us ❤️

Sarah

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